Erfolgsgeschichte Günter Seelbach

Günter Seelbach kommt aus einer Zeit, als man von der Schule meist noch schnurstracks in den Betrieb ging. Einer Zeit, in der die Auszubildenden noch Lehrlinge hießen und man den Industriemechaniker noch Betriebsschlosser nannte. Das war 1972. Damals war Günter vierzehn Jahre alt und ging gemeinsam mit drei weiteren jungen Burschen bei Schaefer Kalk in die Lehre. Und heute? Heute sind er und seine drei Lehrlingskameraden als dienstälteste Mitarbeiter noch immer bei Schaefer Kalk. „Wir alten Hasen gehören halt schon längst zum Inventar“, witzelt er und denkt ein wenig wehmütig an seine bevorstehende Rente.

Sieben Azubis und ein alter Hase

Seit 1983 ist Günter Seelbach Ausbilder bei Schaefer Kalk. Und was er einst selbst von der Pike auf gelernt hat, das bringt er heute den jungen Azubis bei. Insgesamt sieben angehende Industriemechaniker, Verfahrensmechaniker und Elektroniker betreut er zurzeit; alle äußerst talentiert und wissbegierig. „Aber“, fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu, „natürlich auch alle in einem turbulenten Alter. Und da bleibt es nicht aus, dass man ab und an auch mal das Gespräch suchen muss. Insgesamt ist er aber natürlich wahnsinnig stolz auf seine Lehrbuben, von denen in den letzten 20 Jahren kein einziger durch die Prüfungen gerasselt ist. Ganz im Gegenteil sogar: Mehr als einmal durfte Günter mit ihnen schon nach Koblenz fahren, wo jährlich die Besten eines Ausbildungsjahrgangs geehrt werden. Und das allerschönste: 2018 haben sie sogar den deutschlandweiten Vision Zero-Förderpreis gewonnen.

Günter Seelbach

Damals & heute

Denkt Günter Seelbach an früher, so stellt er fest, dass sich natürlich so manches geändert hat. Anlagenteile und Baugruppen, die man in den 80ern noch am Reißbrett geplant hatte, entwirft man heute mit einer leistungsstarken CAD-Software am Computer. Und auch sonst halten Digitalisierung und Industrie 4.0 spürbar Einzug in die Werkshallen von Schaefer Kalk. Ein Umstand, mit dem man sich als alter Hase zwar einerseits arrangieren muss, der aber andererseits die Arbeit immer wieder aufs Neue spannend macht. Man lernt eben nie aus! Aber manche Dinge bleiben auch, wie sie sind: „Ausbilder und Lehrlinge sind ein Team. Wir halten zusammen und wir können uns unbedingt aufeinander verlassen. Das war so, das ist so – und das wird ganz bestimmt immer so sein“.

"Aich gie immer noch gern uff die Lay"*

Günter Seelbach und Schaefer Kalk – das ist eine Geschichte, die nun schon 48 Jahre andauert. Heute kann er auf drei Jahre als Lehrling, acht Jahre als Betriebsschlosser und sage und schreibe 37 Jahre als Ausbilder zurückblicken. Fragt man ihn heute, wie es ist, so lange in ein und demselben Betrieb zu arbeiten, muss er nicht lange nachdenken. „Aich gie immer noch gern uff die Lay!“, sagt er gutgelaunt und macht seinem Arbeitgeber damit das größte Kompliment.

„Wir sind Schaefer Kalk.“

Wir sind Schaefer Kalk

Familie und Tradition. Das sind die beiden Wörter, die Günter zuerst einfallen, wenn er Schaefer Kalk beschreiben soll. Und das in mehr als einer Hinsicht. Schaefer Kalk sei nicht nur ein traditionsreiches Familienunternehmen, es sei auch oft eine Familientradition, dort zu arbeiten. Die Seelbachs machen da keine Ausnahme und Günter selbst ist bereits der dritte aus der Familie, der uff die Lay schaffe geht.

Dass Schaefer Kalk ein Familienunternehmen ist, zeige sich aber auch darin, dass man überall im Betrieb einen sehr familiären Umgang miteinander pflegt. Da sei es natürlich auch kein Wunder, dass die, die zu Schaefer Kalk kommen, zuallermeist auch dort bleiben. Zwischen 20 und 30 Ehrungen pro Jahr für lange Betriebszugehörigkeit seien hier keine Seltenheit.

Wenn Günter Seelbach kommendes Jahr in Rente geht, wird er 49 Jahre für Schaefer Kalk gearbeitet haben. 49 Jahre – und die hat er nicht auf dem Buckel, die trägt er im Herzen.

„Wir sind Schaefer Kalk.“

* Die Lay: So nennt man den Laybruch in Hahnstätten.